Institut für Doom-Metal-Qualität

Institut für Doom-Metal-Qualität

Manchmal stolpert man beim durchwühlen seiner CD-Sammlung über verborgene Schätze. Vielleicht hatte man damals nicht die richtige Stimmung, den rechten Zugang zum Werk zu finden. Oder man hat es (leider) einfach vergessen. Oder, oder... Egal. Den Staub entfernt und nun kann man genießen.

Departure von Forest of Shadows ist einem solchen Missgeschick zum Opfer gefallen. Die Veröffentlichung einer neuen Langrille veranlasste uns hier, noch mal im Archiv zu graben. Hervor tritt ein unwahrscheinlich schöner, aber sterbender Schwan. Dieser wird allein von Niclas Frohagen vorgetragen, welcher hier alle Instrumente und den Gesang übernimmt.

Gleich vornweg: Das Album ist nichts für Leute die zu Depressionen neigen. Diese würden wohl eher noch vertieft und gefestigt. Es eignet sich eher dazu, sich selbst in einen wohligen Mantel von Selbstmitleid und Trauer zu kleiden, es fängt dich auf, umschließt dich in Gänze. Auch sollte man sich in einer bestimmten Grundstimmung bewegen, damit Departure sich wahrlich entfalten kann.

Typisch für das Genre beginnt Departure mit einem 17-Minuten-Hammer. Piano und ein an Vinyl erinnerndes Knacken eröffnen Sleeping Death. In den Mix kommt nach kurzer Zeit Niclas leidender Gesang und eine passende und einfache Perkussion-Untermalung. Der Titel steigert sich immer weiter. Statt einfachen Perkussions, sind nun Drums zu hören und das Piano wird immer lauter gleichsam mit dem Gesang. Hinzu gesellt sich danach eine gezupfte Gitarre. Das ganze kumuliert nach 8 Minuten in einem Ausbruch von Zorn den man kaum noch erwarten konnte. Die gezupften Gitarren werden verzerrt und der Gesang kippt in einen Death-Rasp. Der Sturm endet erst in Minute 13, abgelöst von einer wunderschönen Lead-Gitarre. Danach wird aus dem vorhergehenden und dem zornigen Teil ein großartiger Chrous kreiert.

November Deam eröffnet ähnlich dem vorhergehenden Titel, angereichert mit einer cleanen Lead Gitarre. Die Zäsur kommt hier jedoch schneller und fällt ähnlich heftig aus: Mit Double-Bass und schnelle, an Post-Black-Metal erinnernde Gitarren. Dieser Ablauf wiederholt sich im Anschluss.

Die restlichen 3 Titel variieren das besagte noch weiter - a Beautiful Death - durchaus... Also lasset euch herab in die dunklen (un)Tiefen von Forrest of Shadows, verzagt und leidet. Doch glaubt mir, ihr werdet es nicht lieben.

Das CD-Artwork zeig eine auf halbe Breite gekürztes Bild einer offenen Tür in einer Mauer in s/w. Sehr passend. Das restliche Layout ist aber eher mittelmäßig.